Pfalzgraf-Friedrich-Weg

Wegstrecke 16,5 km
Zeit 5 Stunden
Höhendifferenz 124 m
Gesamtanstieg 254 m
Gesamtabstieg 254 m
Höhenprofil
GPX-Daten
Kartenansichten Bayernatlas
- GPSies
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Komoot

 Wegebeschreibung

Der Pfalzgraf-Friedrich-Weg ist ein naturkundlich historischer „Lehrpfad“, ist dem Bauherrn des Vohenstraußer Wahrzeichens – Schloss Friedrichsburg – gewidmet und soll Geschichte gewissermaßen begehbar machen. Dabei wurden die Grenzen von 1600, wie sie aus der Beschreibung des Gerichts Vohenstrauß im Amt Flossenbürg durch Pfarrer Christoph Vogel zu entnehmen sind, als Wegeverlauf festgelegt. Sechs Informationstafeln entlang der Strecke liefern Wissenswertes zu den natur- und kulturräumlichen Standortfaktoren historischer Siedlungstätigkeit wie Trinkwasserversorgung, Energievorkommen oder Verkehrsanbindung.
Die Rundwanderung ist 16,5 Kilometer lang. Idealer Startpunkt ist der Wanderparkplatz bei Neuwirtshaus, wählt man als Ausgangs- und Endpunkt Schloss Friedrichsburg, dann verlängert sich die Gesamtstrecke um 3 km.
Wählt man als Ausgangs- und Endpunkt Schloss Friedrichsburg, verlängert sich die Gesamtstrecke um drei Kilometer. Während der Rundwanderung bestehen mehrere Einkehrmöglichkeiten in Altenstadt und Braunetsrieth. Die jeweiligen Wirtsleute freuen sich über Ihren Besuch und verwöhnen Sie mit echten Oberpfälzer Brotzeit-Schmankerln.

Hier geht's zum Flyer "Pfalzgraf-Friedrich-Weg" der Stadt Vohenstrauß.

 

 

Auf der beliebten Vohenstrau­ßer Flaniermeile vom Schloss zum Neuwirtshaus erreicht man den als Rundweg konzipierten Wanderweg. Wir beginnen hier mit der Station Neuwirtshaus: Die Informationstafel zeigt das Logo des Naturparks Nördli­cher Oberpfälzer Wald, weil diese Institution mit der Stadt Vohenstrauß die finanzielle Basis für dieses Projekt geschaffen hat und der Weg im Gebiet dieses Naturparks liegt. Nun folgen wir der „Alten Hee­resstraße" - einer historischen Verkehrsverbindung - nach Westen. Kurz vor dem Ortsteil Straßenhäuser biegen wir nach rechts ab, überqueren die Au­tobahn und umgehen - das Schloss immer in Sichtweite - die Stadt in Richtung Kößlmühle.

 

 

Bevor wir die Oberlinder Straße Richtung Kößlmühle bzw. in anderer Richtung nach Straßenhäuser überqueren, sehen wir südwestlich der Kreuzung auf einer Anhöhe die Kalvarienbergkapelle.
Gerne und häufig besuchen andächtige Wallfahrer heute wieder das Gotteshaus. Der Abstecher zur Kapelle kann auch mit einem Besuch von Oberlind verbunden werden, wo Gelegenheit zur zünftigen Brotzeit im Gasthof „Zum Schwarzen Bären" besteht und auch die gotische Kirche zum Verweilen einlädt.
Nun folgen wir der Wegemarkierung nach Altenstadt. Die erste Erwähnung des Ortes Altenstadt ist durch zwei Lebensbeschreibungen des heiligen Bischofs Otto von Bamberg urkundlich nachgewiesen. In denen wird berichtet, dass im Mai 1124 Bischof Otto im Verlauf einer Missionsreise nach Pommern eine Kirchenweihe in Vohendrezze vornahm. Aus dem ehemaligen Vohendrezze wurde durch Verlagerung des wirtschaftlichen Schwerpunkts auf den heutigen Standort Altenvohendrezze (1230) und schließlich Altenstadt. Wenn Sie sich auf der Waldthurner Straße nach Norden bewegen, befinden Sie sich direkt auf der damaligen Grenzlinie; das heißt, der östliche Teil Altenstadts (Vohenstraußer Seite)  gehörte  zur ,,Jungen Pfalz" und der westliche Teil (Waldauer Seite) zur Kurpfalz und ab 1626 zu Kurbayern. In der Waldthurner Straße können Sie in den Gasthöfen  „Schlosswirt" oder ,,Grüner Baum" eine Rast einlegen.

 

 

Wenn Sie an der Station „Am Bockl-Radweg" angekommen sind, haben Sie bereits ein kurzes Stück auf der ehemaligen Bahntrasse, auf dem Bockl­-Radweg, zurückgelegt. Hier er­ halten Sie Informationen über die ehemalige Lokalbahn und die heutige Nutzung der Trasse. Die historische Post­karte zeigt eine Ansicht von Vo­henstrauß mit dem Bahnhof von Norden (Altenstadt) aus gesehen. Beim Weitergehen zur nächsten Station passieren Sie ein Wildgehege .

 

Wenn Sie nun die Station im Schwarzenbach erreicht haben, steht wieder das Thema Wasser im Vordergrund. Die Karte wurde gezeichnet aus Anlass eines langjährigen Wasserstreits zwischen Pleystein und Vohenstrauß.

Im oberen Bereich der Karte erkennt man meh­rere Wasserläufe und Quellen: „ohr Sprunck deß Schwartzer bechel" Ursprung des Schwarzenbächel.  Darunter: „An diesem Ort haben die Bleysteiner das Wasser ab­ graben." Zum Namensgeber dieses na­turkundlich-historischen „Lehrpfads", weiß Christoph Vogel folgendes zu berichten : Vo­henstrauß, ein Gericht in dem Pflegamt Flossenbürg lie­gend, hat seinen Namen von dem Hauptmarkt da­rinnen. Vor welchem der durchläuchtig hochgeborne Fürst und Herr Friedrich Pfalzgraf bei Rhein, Herzog in Bayern, Graf zu Veldenz und Sponheim anno 1586 ein fürstliches Schloß zu bauen ange­fangen , solches hernach 1593 vollends bezogen und nach seinem Namen Friedrichsburg genannt.

 

Wir folgen weiter dem markier­ten Weg zur Station Weißenstein: Dort wird eine „technische Meisterleistung", und zwar die aufwendige Holzröhrenleitung für die Trinkwasserversorgung von Schloss Friedrichsburg sowie die Röhrenbrunnen der oberen Vorstadt und des obe­ren Marktes, anhand einer historischen Karte von 1680 näher erläutert.

Das gut erhaltene Steinkreuz mit großer, eingemeißelter Pflugschar, die mit der Spitze nach unten weist, isst nach der Ortssage das Zeichen eines tödlichen Unglücksfalls. Sie finden es in Altenstadt in der Grünanlage an der Weidener Straße.

 

An der Station Taucherhof angekommen, befinden Sie sich  nun auf der ältesten Streckenführung, einer frühmittelalterlichen Altstraße von Nürnberg nach Prag, die zu Zeiten Karls IV. die „Verbotene Straße" war, auf der sogenannten „Alten  Heeresstraße".
Die Informationstafel erläutert umfassend die Entwicklung der Verkehrswege der Achse Nürnberg - Prag, heute die BAB 6, auch Via Carolina genannt. Die historische Karte zeigt die Verbindungsstraße zwischen der „Alten Heeresstraße/Rennstraße" nahe bei Braunetsrieth und Vohenstrauß, die erst im Jahr 1901 hergestellt wurde.
Das Pauschen-Kreuz erinnert noch heute an das Unglück, dass dem Fuhrwerksbesitzer Pausch bei der Arbeit am Ausbau der Vorgängerstraße der heutigen Bundesstraße 14  am „Karpf'nberg'l"  widerfuhr. Sein Sohn Karl kam unter die Räder des väterlichen Wasserwagens.